Auch im zweiten Spitzenspiel konnten die Ehinger nicht an Ihre gewohnte Leistungsstärke anknüpfen und unterlagen der Handball Union Freiburg am Ende verdient zu Hause mit 32:35 (13:20).
„Wir haben die erste Halbzeit komplett verschlafen“, ärgerte sich Ehingens Coach über die Niederlage. „Vielleicht war auch der Druck zu groß und hemmte meine Mannschaft“. Jedenfalls haben seine Schützlinge mit der Niederlage erst einmal den zweiten Tabellenplatz und damit auch die vorzeitige Vizemeisterschaft verspielt.
Die Gäste aus dem Breisgau kamen sofort ins Spiel, führten mit 2:0, ehe Ehingens Topscorer Niklas Duffner (12 Tore) in der dritten Spielminute den ersten Ehinger Treffer markieren konnte. In der Folge gelang es dem TV Ehingen, das Spiel zum 4:3 zu drehen (7.). Dann aber schlichen sich immer mehr Fehler im Spiel der Gastgeber ein. Unnötige Torabschlüsse, Fehlwürfe und technische Fehler trugen dazu bei, dass sich die Breisgauer mit schnellen Kontern absetzen konnten. So stand es bereits sieben Minuten später 6:10 und Lukasz Stodtko sah sich zur Auszeit gezwungen. Aber es gelang den Ehingern nicht, den Rückstand entscheidend zu verkürzen. Die Abwehr konnte den quirligen Spielmacher der Gäste, Philipp Hufschmid, kaum unter Kontrolle bringen und auch die Torhüter hatten einen rabenschwarzen Tag erwischt. So baute die Handball Union von der 25. bis 29. Minute den Vorsprung auf 18:12 aus und legte so den Grundstein für den späteren Erfolg. Beim Stand von 13:20 wurden aus Ehinger Sicht dann die Seiten gewechselt.
Auch zu Beginn der zweiten Spielhälfte änderte sich wenig am Spielgeschehen. Die Ehinger Fehlerquote blieb weiterhin hoch und Freiburg schraubte am Ergebnisstand. Als Ruben Wolf in der 36. Minute das 15:25 für die Gäste erzielte, war Lukasz Stodtko wieder früh gefordert und nahm die Auszeit. Es schien, dass es für den TV Ehingen ein Debakel geben wird. Kaum ein Ball fand den Weg durch die Abwehr der Gäste und die eigene Abwehr konnte den Lauf der HU nicht stoppen. Als dann auch Gästetrainer David Flaig in der 47. Minute beim Stand von 22:29 seine Auszeit nahm, läutete dies die unerwartete Wende ein. Im Hinblick auf die zu erwartende Crunch-Time und dem komfortablen Vorsprung wollte er sicherlich seine Mannen auf das Hochhalten der Konzentration hinweisen. Doch irgendwie kam der Bruch. Ehingens Torhüter Daniel Beck entschärfte einige gute Würfe der Gäste und so holten die Gastgeber Tor um Tor wieder auf. Jetzt wurde es auch das hochklassige und spannende Match, das eigentlich von Anfang an erwartet wurde.
In der 53. Minute erzielte Alexander Hänsel für den TV Ehingen das 27:30 und brachte seine Farben wieder auf Schlagdistanz. Allerdings verhinderte eine umstrittene Zeitstrafe für den TV Ehingen am Ende die Chance auf den Ausgleich. So konnte Freiburg den Abstand wieder auf fünf Tore vergrößern 28:33 (56.). Diese Hypothek war dann am Ende doch noch zu groß. Als Doru Hosu dann 110 Sekunden vor Schluss das 32:34 erzielte, keimte noch ein klein wenig Hoffnung auf, aber der Siebenmetertreffer von Christoph Benedikt Künzel in der Nachspielzeit zum 32:35 war dann der Schlusspunkt unter der über weite Strecken einseitigen Partie. „Wir sind nach den Paraden von Daniel Beck zu spät wieder aufgewacht“, resümierte Lukasz Stodtko. „Das war eindeutig zu spät für diesen guten Gegner.“ Aber auch mit der Schiedsrichterleistung in einigen Situationen haderte er. „Allerdings waren wir selber Schuld an der Niederlage.“
Jetzt richtet er sein Augenmerk auf die letzte Partie am kommenden Samstag bei der SG Kappelwindeck/Steinbach. „Da haben wir nun eine minimale Chance, den zweiten Platz zurückzuholen.“ Allerdings ist der TV Ehingen da auf Schützenhilfe vom TuS Schutterwald angewiesen. Denn gegen den Ligaprimus muss die Handball Union Freiburg im letzten Saisonspiel antreten. Aber auch das Spiel in Bühl muss erst einmal gewonnen werden.
TV Ehingen: Daniel Beck, Armin Greiner (Tor), Maurice Hohlwegler, Bastian Dannemayer, Philipp Sartena, Julian Küchler (8), Yannik Sauter (2), Niklas Duffner (12), Jonas Schmidt (5), Marc Plesse (2), Marvin Held, Doru Hosu (1), Alexander Hänsel (2).
Handball Union Freiburg: Dominik Zaum, Arne Palder (Tor), Marius Schneider (4), Philipp Böhringer (2), Felix Bühler (5), Ruben Wohlfahrt (4), Patrick Schumacher (2), Moritz Faßbender (2), Philipp Hufschmid (3), Paul Overberg (2), Lennart Paul Ludwig, Hannes Kurz, Luis Moser (1), Christoph Benedikt Künzel (10/6).
Verwarnungen: Bastian Dannenmayer, Julian Küchler, Alexander Hänsel, Harald Schütz (TV Ehingen), Ruben Wohlfahrt, Lennart Paul Ludwig, Hannes Kurz (Handball Union Freiburg).
Zeitstrafen: Bastian Dannenmayer, Yannik Sauter, Marc Plesse (TV Ehingen), Philipp Hufschmidt, Lennart Paul Ludwig (2), Hannes Kurz (Handball Union Freiburg).
SR: Manuel Kirchner, Martin Jehle.
Spielfilm: 0:2, 1:2, 1:3, 4:3, 4:7, 5:7, 6:8, 6:10, 8:10, 10:12, 11:13, 11:15, 12:15, 12:18, 13:18, 13:20 (HZ). 14:20, 15:21, 15:25, 16:26, 19:26, 19:27, 21:27, 21:29, 24:29, 24:30, 27:30, 28:31, 28:33, 31:33, 31:34, 32:34, 32:35.